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Wie geht’s der Familie? Zur Lage der Familien am Beginn des 21. Jahrhunderts
Mi 18 s.t. - 19.30, Beginn
: 18.10.2006                                        

ACHTUNG: Dieses Seminar beginnt ab sofort um 18 Uhr s.t. !!


Seit sich herumgesprochen hat, daß Deutschland auf eine demographische Katastrophe zusteuert, die Renten nicht mehr sicher sind und der Sozialstaat unfinanzierbar zu werden droht, ist ‚die’ Familie wieder in den Blickpunkt von Öffentlichkeit, Medien und Politik geraten. Während vor wenigen Jahren der Trend zur ‚postfamilialen Wahlverwandtschaft’ noch positiv konnotiert wurde, betont die öffentliche Debatte zunehmend, daß die Kinder und Familie die Zukunft der Gesellschaft sichern und somit keine Privatsache, sondern eine Angelegenheit von öffentlichem Interesse seien (und darum gefördert werden müßten). Familie ist somit sowohl ein privates Glücksversprechen als auch ein bedeutender Produzent von Humanvermögen. Vor diesem Hintergrund ist nicht nur die Kinderlosigkeit der Akademikerinnen (und zunehmend auch der Akademiker) in der Kritik geraten, sondern auch der traditionelle Familienbegriff. Zugleich werden strukturelle Rücksichtslosigkeiten der modernen Gesellschaft gegenüber der Familie ebenso wie ihr Funktionsverlust beklagt, während dennoch die Leistungen der Familie für die Gesellschaft recht unkritisch gefeiert und für unverzichtbar erklärt werden. Am aktuellen Diskurs fällt jedoch – neben der weitgehenden Ausblendung der ‚negativen’ Leistungen der Familien (etwa ihrem Beitrag zur Reproduktion sozialer Ungleichheit) – auf, daß eine nüchtern-sachliche Analyse der wirklichen Lage der Familie(n) meist unterbleibt und die Debatte vornehmlich ideologisch geführt wird. Das Seminar will hingegen den Diskurs um die Familie jenseits von Krisenszenarien, ökonomistischen und/oder sozialromantischen Vorstellungen soziologisch unterfüttern und die naheliegende Frage in den Mittelpunkt stellen – wie steht es wirklich um die Familien im Lande ? Zugleich führt das Seminar in die Familiensoziologie ein.

einführende Literatur

Peuckert,R. (2005). Familienformen im sozialen Wandel. 6. Auflage. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.

Seminarplan

18.10.06          Allgemeine Einführung / Vorstellung des Seminarplans / Organisatorisches

25.10.06          Thematische Einführung  

1. Block: Subjektive Dimensionen der Familie  

1.11.06            Auf dem Weg in die postfamiliale Familie ?
                        Text + Referat: Elisabeth Beck-Gernsheim (1994)

8.11.06            Intimität als Demokratie in ‚reinen’ Beziehungen ?
                        Text + Referat: Giddens (1991: 48-77) 

15.11.06          Wirklichkeitskonstruktionen in Ehe und Paarbeziehung
                        Text + Referat: Berger/Kellner (1965)


2. Block: hard facts  

22.11.06         Wandel der Lebensformen
                        Text + Referat: Peuckert (2005: 43-118)  

29.11.06          Sozialer Strukturwandel der Familie
                        Text + Referat: Peuckert (2005: 119-157)  

6.12.06            Scheidung und Trennung I – Instabilität von Ehe und Familie
                        Text + Referat: Peuckert (2005: 175-231)  

13.12.06          Scheidung und Trennung II – Ist alles noch viel ‚schlimmer’ ?
                        Text + Referat: G.Schmidt et al. (2006: 5-112; 147-154)

20.12.06                    Weichnachtsferien  

10.1.07            Der soziale Wandel der Rolle der Frau in Familie und Beruf
                        Text + Referat: Peuckert (2005: 259-318)  

17.1.07            Zukunft der Familie ?
                        Texte + Referat:
                        Westdeutschland – Text: Peukert (2005: 381-390)
                        Ostdeutschland – Text: Peuckert (2005: 391-398)  

3. Block: Familienpolitische Konsequenzen (und Hilflosigkeiten ?)  

24.1.07            Strukturelle Rücksichtslosigkeiten und die Produktion von Humankapital –
                        Der Fünfte Familienbericht der Bundesregierung
                            Text + Referat: BMFuS (1994) 

31.1.07            Lebenslaufbezogene Familienpolitik ? –
                        Der Siebte Familienbericht der Bundesregierung
                        Text + Referat: Bundesregierung (2006)     

7.2.07              Abschlußdiskussion


Hinweis: Bislang noch nicht vergeben sind die Referate am 15.11.06, am 13.12.06 und am 31.1.07 (Stand 25.10.06)

Formales

Der Erwerb eines Leistungsnachweises erfordert: ein schriftlich ausgearbeitetes Referat (inklusive handout) und eine Nachbesprechung desselben. Die Ausarbeitung sollte eine Länge von mindestens 25.000 und maximal 35.000 Zeichen haben (die Zeichenzahl – inklusive Satz- und Leerzeichen sowie Fußnoten und Literaturverzeichnis – bitte auf dem Deckblatt vermerken)

Für die Gestaltung der schriftlichen Ausarbeitung (Zitierweise etc) gelten die Richtlinien der Zeitschrift für Soziologie.  

Kommentare, Anregungen, Wünsche und Kritik sind explizit erwünscht: info@svenlewandowski.de  

 
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